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Modell des Mars Rover Curiosity

Die diesjährige OOP steht unter dem Motto "COMPLEXITY: Managing todays challenges". Ist die IT-Welt noch komplexer geworden? Hat man sich noch letztes Jahr neu erfunden unter dem Motto "CONTINUOUS Innovation", so kann man sich fragen, welche Entwicklung zu dem neuen Motto geführt hat?

Was hat sich im vergangenen Jahr in der IT verändert? Edward Snowden hat Namen genannt für Vorkommnisse, die schon Jahre zuvor hier auf der OOP vorgetragen wurden (Stuxnet). Ergebnis dieser Entwicklung dürfte sein, dass sich der ein oder andere etwas mehr Gedanken über Daten-Sicherheit und -Schutz macht als vor einem Jahr. Wir sind alle etwas reifer geworden, auch an Projekten, Code-Zeilen und sozialen Kontakten.

Auf dem Stand von Siemens in der angeschlossenen Fachmesse wird ein Modell vom Mars Rover "Curiosity", designed by Siemens, ausgestellt. Jahr für Jahr werden die Besucher der OOP mit Mini-Riegeln unter anderem "Mars" verwöhnt, die an allen Möglichen Stellen ausgelegt werden, um damit die Besucher mit einer ausgleichenden Zuckerration zu versorgen. Genau so ein Mini-Mars hat jemand direkt vor dem Marsroboter deponiert. Braucht nun so ein komplexes System wie der Mars Rover auch eine Stärkung?

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1. Keynote

Frances Paulisch and Frank Buschmann

In der eröffnenden Keynote zeigen Frances Paulisch and Frank Buschmann mit dem Thema "Software@Siemens" wie komplex die IT geworden ist. Bei Siemens arbeiten 17.500 Software Engineers in vier Sektoren: automotive, facility management, energy und health care. Die Vielfalt der IT erstreckt sich nicht nur horizontal über die Bereiche sondern auch vertikal in der Organisation.  Die Sicherheit in sensiblen Systemen wie zum Beispiel health care spielt eine große Rolle. Das Unternehmen muss sich und Technologien immer neu erfinden und neue Technologien entwickeln und anwenden. Sicher ist das eine Werbung für das Unternehmen, soll aber sicher auch auf das Motto der diesjährigen OOP hinführen: Komplexität in der IT. Einen großen Anteil dieser Komplexität machen Social Skills aus. Und auch die Anforderungen an diese werden komplexer zum Beispiel durch verteilte Software-Entwicklung. Zum Abschluss ein wenig Bauchpinselung von Frances Paulisch für die anwesenden IT-ler: Die Software-Experten auf der OOP sitzen auf dem Fahrersitz der Autos, die sich auf die IT Reise in die Zukunft aufmachen. Eine spannende und verantwortungsvolle Position.

2. Nachhaltigkeit

Michael Stal zum Thema Nachhaltigkeit

Vor der Keynote habe ich das Tutorium von Michael Stal und Jörg Bartholdt zu dem Thema "Nachhaltigkeit und Evolution von Softwarearchitekturen" gehört. Die beiden Vortragenden haben das Thema unter sich auf Vor- und Nachmittag aufgeteilt. Im wesentlichen ging es um die Punkte: Nachhaltigkeit, was ist das; nachhaltiges Design; welche Rolle spielt die Dokumentation bei Nachhaltigkeit; nachhaltiges Testen; Reviews und Assessments;  Refactoring und Reengineering; Architecture Governance; Je nach Wissensstand der Zuhörer wurde mehr oder weniger Neues erzählt. Auf die folgenden in der Vortragsbeschreibung aufgezählten Fragen wurde leider wenig oder gar nicht eingegegangen:

  • Was tun, wenn die Architektur bereits "befallen" ist?
  • Wie umgehen mit Legacy- und 3rd Party-Komponenten?
  • Wann ist Sterbebegleitung für das System sinnvoller als seine Rettung?
  • Auf welche nichtfachlichen Aspekte ist zu achten?

Schade, dabei wäre dieser Part sicher der interessantere gewesen.

Aber in den nächsten Tagen werden sicher noch die Köpfe der Teilnehmer vor lauter Komplexität zum rauchen gebracht werden. In diesem Sinne bis morgen.